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Robot Eye ? Durch die Augen des Roboters

Dann sprach Gott: „Laßt uns Menschen machen nach unserem Abbild, uns ähnlich; sie sollen herrschen über des Meeres Fische, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über alle Landtiere  und  über alle Kriechtiere am Boden!“
MOSES 1, 26

Ist es Spieltrieb oder Größenwahn oder einfach nur das Ausloten eigener Grenzen, die es den Menschen immer wieder veranlaßt, Gott nachzueifern und mit Hilfe von Wissenschaft und Technik weiter am eigenen Abbild herumzubasteln, um vermeintliche Fehler ausmerzen zu wollen oder gar Menschen erschaffen zu wollen, die alles besser können als das Vorgängermodell ? Was der Stand der heutigen Technik (noch) nicht erlaubt, scheint für Filmemacher ohne weitere Probleme möglich zu sein: Die Erschaffung künstlicher Menschen.
Ein Beispiel aus der jüngeren Filmgeschichte ist Alex Proyas „I, Robot“. Hier wird die Umsetzung eines Stoffes von Isaac Asimov Gegenstand eines Filmes. Typisch für die Romane des russischen Philosophen und Professors sind dabei nicht nur das starke Mißtrauen der Menschen gegenüber den Robotern, sondern auch das Unterlegenheitsgefühl der menschlichen Rasse gegenüber ihren technischen Ebenbildern. Asimovs Schaffen ist prägend für eine ganze Reihe von Robotern in Literatur und Film und seine „Drei Robotergesetze“ (die er 1985 um ein „Nulltes Gesetz“ ergänzt) spiegeln sich beispielsweise auch in den drei Direktiven des „Robocop“ (USA; Regie Paul Verhoeven) wider. Und obwohl Asimovs Schaffen, durch das Bild vom Maschinenmenschen geprägt, geradezu prädestiniert für den „Fantastischen Film“ zu sein scheint, so finden seine Werke doch eher selten den Weg auf die große Leinwand. Geprägt wird das Bild des Roboters vielmehr seit Anfang des 20. Jahrhunderts von Fritz Langs „Metropolis“. Bereits hier verheißt der künstliche Mensch nichts Gutes, wird dieser doch, gedungen durch den Erfinder Rothwang in der menschlichen Gestalt der Maria zum Verräter, Saboteur und Werkzeug der Mächtigen. Auch in den Folgejahren behalten die in Filmen erscheinenden Roboter zunächst ihre mehr oder weniger humanoide Form bei (u.a. „The Day The Earth Stood Still“, USA 1951), ehe sich dann mit Filmen wie „GOG“ (USA 1953) oder auch „Target Earth“ (USA 1954) gravierende Veränderungen abzeichnen: So wandeln sich die Darstellung der Roboters oftmals ab vom Versuch eines humanoiden Ebenbildes. Stattdessen werden sie in ihrer Form technologisch angehauchter und deutlich mehr ihrem Zweck, der Erfüllung spezieller Arbeiten, angepaßt. Der Grund dafür mag nicht nur in der immer besser und aufwendiger werdenden Tricktechnik, sondern vor allem auch in einem immer zielgerichterten Verständnis von Technik liegen. Das Aussehen wird zusehends auf Funktionalität ausgerichtet sein („Doctor Who And The Daleks“; USA 1967), wobei sich selbst bei den noch humanoid anmutenden Modellen die Proportionen im Vergleich mit dem menschlichen Körper immer weiter verschieben. Dies reicht von einer immer maschinelleren Anmutung („Forbidden Planet“; USA 1956) über die bloße Steigerung der Körpergröße bis hin zu übergroßen Köpfen, Schultern oder Armen. Diese Parallelexistenz von menschlich anmutenden Robotern einerseits und eher technisch-zweckorientierten Maschinen andererseits dauert seither an und reflektiert sich heute sowohl in Filmen wie „Nummer 5 lebt“ wie auch in „Terminator 3“.
Seit Langs Roboter-Maria verharrt die Figur des Roboters jedoch beim Bild des Untertänigen (aus dem Tcheschichen „robota“: der Dienende). Erst Filmen wie „Westworld“ (USA 1973; Regie: Michael Crichton) bringen die Wende vom oftmals „stummen Diener“ hin zum „stummen Rächer“. Als Bestandteil eines Ferienzentrum, das es der gutbetuchten Klientel ermöglichen soll, längst vergangene (Klischee-)Welten wie das Mittelalter oder das Römische Imperium zu erleben, sollen die Maschinenmenschen in Crichtons Film in erster Linie den Gästen als High-Tech-Prügelknaben und willige Sexualobjekte zu Diensten sein. Die dem menschlichen Körper perfekt nachgebildeten Maschinen unterscheiden sich lediglich durch die Oberflächenbeschaffenheit ihre Extremitäten von ihren Erbauern. Der Grund für diesen Gedanken liegt im wahrsten Sinne des Wortes auf der Hand: Die Handlinien und Fingerabdrücke des einzelnen Menschen sind dessen höchst individuelles Erkennungszeichen. Es ist aber gerade diese Individualität, die den Maschinenwesen durch ihre Erbauer offenkundig abgesprochen wird. Die Katastrophe kündigt sich schrittweise an, als sich ein „Sexmodell“ einem Gast verweigert. Die Maschine entdeckt hier den Prozeß der Selbstbestimmung, der sich alsbald zur akuten Gefahr für die Menschen entwickelt. Die Untermenschen rebellieren gegen ihre Herren, was wie ein Säuberungsfeldzug gegen alles anmutet, was nicht in die Welt der Maschinenmenschen hineingehört. Mit ihrer Infrarotoptik unterscheiden sie problemlos die Menschen von Ihresgleichen und gleichen diese durch den Tod quasi ihrer Welt an, indem sie diese im wahrsten Sinne Wortes „kalt machen“.
Die Roboter, allen voran der schwarz gekleidete Revolverheld (Yul Brynner) nehmen durch diese radikale Umkehrung der Machtverhältnisse Rache für die erlittene Schmach und Demütigung.
Der Prozeß der Vermenschlichung durch allzu menschliche Gefühle, seien diese nun gut oder schlecht, und die Suche nach dem eigenen „Mensch-Sein“, wird gerade im Kino der jüngeren Gegenwart immer wieder aufgegriffen, wie der Charakter des „Data“ aus diversen Star Trek-Filmen oder insbesondere Spielbergs „A.I.“ beweist. Selbst Figuren wie dem Terminator haftet stets auch der Versuch einer Vermenschlichung an. Dies ist jedoch in diesem Fall weniger der selbstformulierte Wunsch der Maschine, sondern ein von Charakteren des Filmes, wie bspw. John Connor, oder dem Filmemacher selbst an die Maschine herangetragenes Ansinnen. Schon die Entsendung des Cyborgs in James Camerons erstem Film (USA 1984) in das Los Angeles der Gegenwart mutet wie dessen Geburt in die Welt an. Nackt wie ein Baby richtet er sich aus gebückter Haltung, die an die Haltung eines Babys im Mutterleib erinnert, auf und erblickt mit der hell erleuchteten Stadt gleichsam das Licht der Welt. Wie ein kleines Kind plappert er zunächst ohne kommunikatives Konzept die Sticheleien einiger Punks nach, ehe er sich alsbald mit Menschen verständigen kann. Das Aufrichten des Terminators, der zunächst mit Rauch umgeben ist und sich wie Phönix aus der Asche zu erheben scheint, steht nicht nur in seiner phallischen Bedeutung für die erwachende Manneskraft, die dieser repräsentiert, sondern auch für die Aktivierung seines Programmes, das ihn schon bald zur seelenlosen Killermaschine werden läßt. Auch werden Assoziationen an klassische Schulbuchabbildungen der Evolutionstheorie geweckt, die den Menschen in den verschiedenen Entwicklungsstufen zunächst gebückt und zuletzt aufrecht gehend abbildet und die den Terminator als das Endprodukt dieser Entwicklung aufzeigt.
Bei den Schwachstellen des Cyborgs greift Cameron zunächst ähnliche Schwachstellen aus „Westworld“ auf. So wird einmal mehr die Haut des Vorgängermodells als dessen offenkundiges Erkennungsmerkmal ausgemacht, was jedoch längst durch speziell gezüchtetes lebendes Gewebe über einem metallischen Endoskelett ersetzt wird. Die sich abzeichnenden technologischen Fortschritte der 80er Jahre spiegeln sich somit auch in Camerons Film wider, während beispielsweise in „Westworld“ eher gesellschaftliche Phänomene (wenn auch eher unterschwellig) reflektiert werden. Doch auch Camerons Film wird stark von den politischen wie gesellschaftlichen Strömungen seiner Zeit beeinflußt, schwebt doch die Angst vor dem nuklearen Holocaust wie ein Damoklesschwert über dem gesamten Film. Auch das zu dieser Zeit aufkommende Phänomen der Computerspiele findet seinen Weg in den Film. War das in „Westworld“ die Sehkraft der Roboter mit ihrer groben Pixelung noch von unterdurchschnittlicher Leistungsfähigkeit, entwickelt Cameron ein Sichtfeld, das an die Benutzeroberfläche von Computerspielen erinnert.
Bedeutsam für die Inszenierung von Robotern im Film aber sind immer wieder deren Augen. Schon Langs Roboter besitzt einen eigenartig stechenden Blick, „Target Earth“ und „The Black Hole“ greifen das Motiv des Zykopen auf und die kleine Roboterdrohne „Twiki“ aus „Buck Rogers In The 25th Century“ blickt mit riesigen Augen neugierig in die Welt. In „The Terminator“ unterstreicht vor allem die Alptraumsequenz des Kyle Reese die Bedeutung, welche die Augen in der Inszenierung dieser synthetischer Körper haben: Einer Killermaschine gelingt es, in den geheimen Stützpunkt der Rebellen einzudringen und das Feuer zu eröffnen. Dessen Körper, im Gegenlicht und von Nebel umgeben, hat keine erkennbaren Gesichtszüge, es zeigt sich keinerlei Individualität. Es ist nichts da, was auf irgendwelche Regungen schließen läßt, die dem Opfer die Chance auf Gnade lassen könnte. Die Augen aber blitzen aus dem schwarzen Körper hervor. Somit gleicht die Darstellung den Geistern aus John Carpenters „The Fog“ (USA 1980). Der Roboter dient hier als Projektionsfläche menschlicher Ängste. Dazu zählt auch, daß diese dem Menschen nicht nur in Größe, sondern vor allem im Bezug auf Kraft überlegen sind, womit auch das stete Motiv des trotz starker Beschädigung immer wieder aufstehenden und weiterkämpfenden Roboters korrespondiert, den nur die totale Vernichtung aufzuhalten vermag. So ist es die elementare Kraft des Feuers, die sowohl Langs Roboter wie auch den Revolverhelden der „Westworld“ aufzuhalten vermag. Im Falle des Terminators ist darüber hinaus sogar erst in einer riesigen Presse Endstation. 
Der Erfolg, den der Film „The Terminator“ hatte, scheint direkt mit der Faszination zusammenzuhängen, die von der Figur des Terminators selbst ausgeht. Diese beschreibt Cameron mit den Worten: „The Terminator represented something to people. A kind of a dark side of the human psyche. People want to have that fantasy of beeing able to do exactly what they wanted to do whenever they wanted to do it.“ 
Daß in „Terminator II – Judgment Day“ erneut Arnold Schwarzenegger die Rolle des Terminators T-800 spielt, soll hierbei kein Widerspruch sein. Stan Winston, zuständig für Special-Effects, erklärt die Lösung dieses Problems: „The Terminator is build in a factory. And  there is one after another after another. And they all look like Arnold.“ 
Trotzdem wandelt sich das Bild des Cyborgs von dem des eiskalten Killers zu einem offenen Manifest über dessen inzwischen bei den Kinobesuchern erlangten Status. Stand der erste Cyborg noch im Zeichen der nuklearen Bedrohung der 80er Jahre, so zeigt sich nun, daß dieses Bild und die Angst davor nicht mehr begründbar sind. Da erscheint es nur natürlich, nun den Ängsten der Vergangenheit eine gewisse Leichtigkeit entgegenzubringen. Auch Cameron ironisiert seine Figur nun, was er nicht nur durch Gestik, Musik oder Kameraeinstellungen zum Ausdruck bringt, sondern auch durch die Wahl von Kleidung und Accessoires. Mit der Sonnenbrille der Marke „Ray Ban handelt es sich um ein Produkt, dem weltweit das Image „cool“ anhaftet und das so uramerikanisch ist wie Feuerzeuge der Marke „Zippo“, Geländewagen von „Jeep“ – oder eben das Motorrad vom Typ „Fat Boy“ der Firma „Harley-Davidson“. Die besondere Wirkweise des neuen „geläuterten“ Terminators erklärt sich aber insbesonders daraus, daß Cameron hier durchweg seinen ersten Terminator-Film zitiert und variiert. So gibt es in „T 2“ zahlreiche Schlüsselszenen und –sätze, die eben nur deshalb funktionieren, weil diese mit dem Image besetzt sind, das ihnen in „The Terminator“ gegeben wurde. Cameron stellt dabei sogar ganze Kameraeinstellungen nach, wenn etwa der T-800 vom T-1000 durch das Fenster eines Geschäftes geschleudert wird und die Kamera die gleiche Einstellung hat, die sie bereits in „The Terminator“ hatte, als der damals böse Cyborg von den Schüssen des Kyle Reese durch das Fenster einer Discothek geschleudert wird. Auch darf DER klassische Satz des ersten Terminator-Filmes „I´ll be back.“ nicht fehlen, den dieser sagt, bevor er mit seinem Fahrzeug in eine Polizeiwache hineinfährt und dort alle Polizisten tötet. Wenn in „T 2“ Sarah und John im Firmensitz von Cyberdyne-Systems in der Falle sitzen, weil ein Gruppe von Polizisten den Eingang abgeriegelt hat, spricht der Terminator fast schon beschwörend die magischen Worte „Stay here. I`LL BE BACK.“, um dann auf die Cops zuzugehen. Er schießt alle lediglich kampfunfähig und bedient sich dann eines Fahrzeuges, mit dem der in das Gebäude hineinfährt, um mit diesem Fahrzeug John und Sarah die Flucht zu ermöglichen. Die Person des Terminators, die bei den Kinobesuchern trotz ihrer im ersten Film gezeigten Brutalität längst Kultstatus erlangt hat, erhält ihr nun positives Image somit eben nicht nur durch eine bloße Ironisierung des Charakters „Terminator T-800“, sondern tut gleichsam Buße für das Verhalten im ersten Film. Die Rehabilitation auch nach moralischem Gesichtspunkt erfolgt, indem er das genaue Gegenteil dessen tun muß, was er (bzw. sein Vorgänger) im ersten Film getan hat.
So ist es nun der neue Terminator, der T-1000 (Robert Patrick), der seinerseits nun ähnliche Verhaltensmuster aufzeigt, wie sie sein Vorgänger im ersten Film zeigt: Er zertritt persönliche Gegenstände oder nutzt mit dem Tanklastzug und dem vollverkleideten Motorrad ähnliche Fahrzeugtypen. „The idea was to reveal itself“, sagt Cameron in diversen Interviews, wenn er auf die Handlung des Filmes „T 2“ angesprochen wird . Dennoch repräsentiert auch der T-1000 die Ängste seiner Zeit. Darsteller Robert Patrick ist, vor allem im Vergleich mit Arnold Schwarzenegger, von eher kleinerer und schmächtiger Statur. Das Auftreten als Polizist ermöglicht es ihm, sich überall die nötige Autorität zu verschaffen, so daß ihm der freie Zutritt jederzeit möglich ist. Diese Gestalt ist sorgsam gewählt, steht dessen permanentes Umherblicken und Analysieren seiner Umgebung hierbei für die Angst vor dem scheinbar perfekten Überwachungsstaat, dessen Organe alles sehen, alles hören und zu jeder Zeit alles zu infiltrieren imstande sind.
Der Kampf der  beiden Gegenspieler stellt letztlich aber nicht nur den Kampf Gut gegen Böse dar, sondern auch den der analogen mit der digitalen Technik. Filmgeschichtlich bildet „T 2“ den Grenzübertritt von der herkömmlichen Stop-Motion-Tricktechnik hinüber zu computeranimierten Effekten, die den T-800 zum alten Eisen werden läßt. Trotz seines Sieges über die digitale Technik endet der Kampf der Systeme doch nur mit einem Unentschieden. Auch der T-800 wählt letztlich den Tod. Auch wenn es nicht die Maschine ist, sondern Freund und Vaterersatz, die sagt: „ I know now why you cry. But it´s something I can never do.“ weiß er doch, daß ihm trotz aller Anstrengungen seines Umfeldes die Menschwerdung versagt bleiben wird.
Dies belegt auch der mechanische und doch zerbrechlich wirkenden Edward (Johnny Depp) aus Tim Burtons „Edward Scissorhands“ (USA 1990). Der Tod seines Erfinders (Vincent Price in seiner letzten Rolle) verhindert seine Fertigstellung, so daß er weiter die als Provisoium gedachten Scherenhände tragen muß. Diese erweisen sich als außerordentlich störend, stehen aber auch für ein Moment gewisser Gefahr und letztlich vor allem für dessen Andersartigkeit und Inkompatibilität mit seinem Umfeld. Die Kleidung, die ihm seine Gastgeber verpassen wollen, zerfällt beim Kontakt mit den Klingen und auch elementare Dinge wie Essen mißlingt. Alles, was er versucht anzufassen oder mit dem er in Kontakt treten könnte, wird durch ihn selbst zerstört. Er offenbart damit nicht nur die Diskrepanz zwischen sich und anderen, sondern auch die Verwundbarkeit dieser für ihn fremden Welt. Um seine Gefühle dennoch zum Ausdruck zu bringen, muß er einige Kreativität beweisen, wenn er etwa Hecken zu kunstvollen Gebilden schneidet oder den Frauen auffallende Haarschnitte frisiert. Während die Männer des Ortes alsbald ihre Späße mit ihm und seinem Anders Sein treiben, sehen die Frauen in ihm alsbald ein Objekt ihrer (unerfüllten) wilden sexuellen Träume. Trotz aller Aktivitäten ist er für die meisten der Bewohner letztlich doch nur der Freak, der Außenseiter, kurz: einer, der hier nicht hingehört. Als die erste Euphorie des Neuen, Anderen verflogen ist, muß ihm bewußt werden, daß in dieser kleinbürgerlichen Welt kein Platz für ihn sein kann.
Doch Figuren wie die Edwards bleiben auch in anderer Hinsicht Außenseiter: Unter dem Eindruck von 9/11 scheint nun abermals das  Bild des Maschinenmenschen wiederzukehren, daß einmal mehr die Ängste der Menschen widerspiegelt. Den von Cameron in den 90er Jahren unter dem Einfluß der Ost-West-Entspannung zum Positiven gewandelten Prozeß der freien Entscheidung und der unbekannten hoffnungsvollen Zukunft, verkehrt „Terminator 3“ nun unter dem Einfluß der Geißel des Terrorismus wieder ins Negative. Wenn sich am Ende im Feuer des nuklearen Holocausts das grausame Schicksal der Menschheit erfüllt und John Connor hilflos über einen Lautsprecher  das Ende der Welt anhören müssen, dann wird nur allzu deutlich, daß dieser Film unübersehbar die momentane Verfassung insbesondere des amerikanischen Volkes reflektiert. Der von Politik und Militärs hochgerüstete vermeintliche Verbündete wendet sich unaufhaltsam gegen den einstigen Entwickler und Förderer und verursacht mit dem Nuklearkrieg eine Katastrophe, die niemand mehr für möglich erachtet hat. Die derzeitige Lust am (selbstverschuldeten) Untergang ist unübersehbar. So greift auch das Fernsehen in „Battlestar Galactica“ (USA 2003, Regie: Michael Rymer) diese Motivik auf, wenn es heißt: „The Cylons were created by men....Then the day came when the Cylons decided to kill their masters.“ Und wie in der Serie der 70er Jahre sind es auch hier das rote, alles scannenden Auge, das diese Roboter charakterisieren. Neu aber ist, daß diese nun durch eine vom Menschen nicht mehr zu unterscheidende Spezies ergänzt werden.
Nach Jahren, in denen dank scheinbar totaler und risikoloser Beherrschung der Technik alles möglich erschien, kommt nun die Ernüchterung. Eine immer komplexer, undurchsichtiger und vielleicht auch immer langweiliger werdende Welt mag der ideale Nährboden sein, um die eigenen Ängste auf irgend jemand oder irgend etwas zu projizieren. Waren es in den Märchen Hexen und Riesen, so mögen es im Kino des phantastischen Filmes jetzt Roboter sein. Auch „I, Robot“ macht da keine Ausnahme. So gesehen scheint die große Leinwand vielleicht jetzt wirklich reif für die Werke Asimovs.