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Exotik im Film: Dschungel

Vorwort


„The woods are lovely, dark, and deep,
But I have promises to keep,
And miles to go before I sleep,
And miles to go before I sleep.“


Stopping by woods on a snowy evening, by Robert Frost
Daß Robert Frost in seinem berühmten Gedicht trotz der durch den Schnee recht widrigen Umstände den Wald als „lovely“ bezeichnet, verdeutlicht, daß der Reisende der ihm bekannten Szenerie offenkundig eine gewisse Romantik abgewinnen kann. Und dennoch kann dieses Gefühl ein trügerisches sein, wenn der Mensch in ihm scheinbar vertrautes Terrain verstößt, daß er nur allzu gerne mit dem vergleicht, was er von zu Hause gewöhnt ist. Ich werde daher wohl nicht der einzige Mensch sein, in dem der Begriff „Dschungel“ sofort verklärte Assoziationen weckt: Üppige grüne Vegetation, exotische Vögel und der Gedanke an ein Abenteuer mit Tarzan oder eine Safari, die all dies gefahrlos erlebbar macht, wecken Fernweh. Doch ist das Bild des Dschungels auch von unbekannten Gefahren geprägt: Kriegerische Eingeborene, giftige und bedrohliche Tiere und ein Pflanzenwuchs, der schnell dazu führt, daß man den Weg aus dem Dschungel niemals wieder herausfindet. All dies scheint der Wirklichkeit aber, wie so oft bei Klischees, in keiner Weise gerecht zu werden, daß dem westlich geprägten Menschen der Urwald ungefähr genauso fern zu sein scheint, wie es die Erde zu anderen Planeten ist: Man weiß ob ihrer Existenz, aber man wird niemals selbst vor Ort sein. Es erscheint also nicht uninteressant, zu beobachten, was passieren mag, wenn Menschen tatsächlich mehr oder weniger freiwillig diesen Ort, der für sie oftmals ein gänzlich „unentdecktes Land“ darstellt, aufsuchen. Anhand der Filme „Predator“ (USA 1987, Regie: John McTiernan), „Atemlos vor Angst“ (USA 1977, Regie: William Friedkin) und „Apocalypse Now“ (USA 1979, Regie: Francis Ford Coppola) soll untersucht werden, wie hierbei der Dschungel inszeniert gibt, wie sich die Menschen verändern, wenn sie mit diesem konfrontiert werden und ob es etwaige Gemeinsamkeiten gibt.