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Vorwort

Vorwort
„Du sollst keine anderen Götter neben mir haben! Du sollst Dir kein Schnitzbild machen, noch irgendein Abbild (...). Du sollst Dich vor ihnen nicht niederwerfen und sollst sie nicht verehren.“
                                    2 Moses 20, 3-5
                   
Dieses seit dem biblischen Buche Moses gültige Verbot wurde, von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, bislang wohl weitestgehend eingehalten, aber was die Darstellung von männlichen wie weiblichen Stars angeht, so sind die Filmemacher stets bemüht, dem Publikum einen echten anbetungswürdigen Star zu präsentieren, ihn in Szene zu setzen und dem Anspruch, den das Publikum an „seinen“ Star hat, auch gerecht zu werden. Stars repräsentieren etwa den Glanz des Lebens der oberen Zehntausend, sie dienen als Projektionsfläche für Träume und Sehnsüchte des Publikums und sie sollen diesem auch das Gefühl geben, ein Stück des Stars besitzen zu können, denn sonst läßt sich beispielsweise der Erfolg von Merchandising nicht anders erklären, wenn etwa simple Kaffeetassen reißenden Absatz finden, nur weil darauf das Konterfei einer verstorbenen prominenten Prinzessin zu sehen ist.
Stars sollen also für bestimmte Wünsche, aber auch für die Erfüllung eben dieser Wünsche stehen, indem sie durch die Art der Inszenierung auf ein bestimmtes Klischee reduziert werden, das alles ausklammert, was aus dem Star eine Privatperson oder schlichtweg einen gewöhnlichen Menschen macht.
Die vorliegende Arbeit wird sich mit der Frage beschäftigen, wie Schauspieler sowohl im Portraitphoto als auch auf der Leinwand dargestellt werden, daß sie nicht nur die bloße Abbildung des Darstellers bzw. der Darstellerin zeigen, sondern eben zu jenen Projektionsflächen von Wünschen und Sehnsüchten werden.
Dies soll anhand verschiedener Portraits geschehen und an den Beispielen von Marlene Dietrich in „Der blaue Engel“ und  „Morocco“ (Regie: Josef von Sternberg), Leonardo DiCaprio in „William Shakepspeare´s Romeo and Juliet“ (Regie: Baz Luhrmann) sowie Arnold Schwarzenegger in „Terminator II – Judgment Day“ (Regie: James Cameron) demonstriert werden.