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4. Der Tod des Terminators: Alle Hüllen fallenlassen

Der Terminator versucht, sein beschädigtes Äußeres zwar mit einer Brille zu verdecken, aber trotzdem gelingt es ihm nicht mehr vollständig, den Anschein des normalen Menschen zu wahren, denn seiner Umgebung fällt der bestialische Gestank auf, der von seinem verletzten Gewebe ausgeht, auf. Diese äußere Beschädigung wird weiter fortgesetzt, denn im Laufe der letzten Schlacht zwischen ihm und Sarah, wird immer mehr seiner menschlichen Hülle vernichtet, bis er nach dem Brand des LKWs zwar wie Phönix aus der Asche aufsteigt, jedoch alles lebende Gewebe an ihm verbrannt ist, so daß nur noch das Skelett übrigbleibt, welches Sarah und Kyle weiter folgt. Auch hier reflektieren sich zahlreiche Klischees und Bilder. So steht das Skelett des Terminators unzweifelhaft für die klassische Darstellung des Todes als Skelett mit einer Sense in der Hand. Zum anderen taucht das menschenjagende Skelett immer wieder in zahlreichen Horror- und Gruselgeschichten auf und findet sich auch in Filmen wie „Sindbads siebte Reise“ (USA 1958) oder „Jason und die Argonauten“ (USA 1962). Die Kamera zeigt den Terminator jetzt entweder in der bereits bekannten Untersicht, um damit seine immer noch vorhandene Überlegenheit darzustellen oder begibt sich auf Augenhöhe, wenn sie in näher herangeht, um den Charakter des Kampfes, bei dem sich die Protagonsiten Auge in Auge gegenüberstehen, zu reflektieren. Auch die weiteren Beschädigungen des Terminators veranlassen ihn nicht zur Aufgabe. Es wird deutlich, daß die totale Vernichtung dieses Alptraumes notwendig ist, um sich davon zu befreien. Jedes Überbleibsel dieser Maschine wird der Auslöser weiterer Ängste sein (wie „Terminator II – Judgment Day“ später zeigen wird), denn der Gegner scheint immer wieder aufzustehen. Auch der vom Unterleib weggesprengte Torso versucht weiter, Sarah zu erreichen. Diese lockt daraufhin den Terminator in eine Presse, mit deren Hilfe sie ihn schließlich zerquetschen kann. Das rote Licht in seinem Auge verlischt, so wie seine Lebensenergie zu verlischen scheint und Blitze entweichen seinem Körper, die an die Blitze erinnern, die bei seiner Ankunft auftraten. Der Dunst, der seinen skelettierten Körper umgibt, läßt den Körper wie zu Asche zerfallen aussehen. Die alte Technik scheint damit einen letzten Sieg gegen ein high-tech-Produkt davongetragen zu haben, denn was der Mensch alleine nicht schaffen konnte, vermochte er schließlich nur unter Ausnutzung aller zur Verfügung stehenden Mittel. Doch der Kampf hat seine Spuren hinterlassen: Kyle Reese ist tot und seine weit aufgerissenen Augen, die mit kaltem Licht ausgeleuchtete Haut und die Wunde an seiner Schläfe erinnert an das Gesicht des Terminators, der hier seine Spuren hinterlassen hat. Sarah kauert zwischen der Presse und der bewegungslose Arm des Terminators scheint immer noch nach ihr greifen zu wollen. Und tatsächlich wird Sarah die Angst über das Geschehene und noch vielmehr die Angst vor Dingen, die noch kommen werden, nicht mehr loslassen. Der Körper des Terminators ist vernichtet, doch seinen Geist wird sie nicht mehr los werden. Die Zukunft mit dem bevorstehenden Nuklearkrieg scheint sich immer mehr zu manifestieren und so meine ich in der letzten Sequenz des Filmes erkannt zu haben, daß Sarah und der Tankwart ein schwaches Leuchten in den Augen haben, dem Leuchten in den Augen des Termiantors ähnlich, das sie die bevorstehende Zukunft ahnen läßt. Sarah bedeckt ihre Augen mit einer Sonnenbrille, als wolle sie sich dem Erlebten und der Zukunft verwehren, und fährt dem mit schwarzen Wolken verhangenen Himmel entgegen, der wie ein böses Omen die ewige Nacht, die über die Menschheit kommen wird, ankündigt.