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4. Das Innenleben der Roboter

Wenn in den Welten von Delos die Lichter ausgehen, dann beginnt die Arbeit der Techniker, die die Roboter zur Wartung oder zur Reparatur bringen. Das Auftauchen dieser Wartungstrupps wirkt dabei wie eine Begegnung der dritten Art, wenn sie in der Westernstadt unter dem bläulich-grünem Licht der mitgebrachten Scheinwerfer ihre Arbeit verrichten. Diese Techniker, auffallend auch hier, daß es fast ausschließlich Männer sind, sammeln die Maschinen ein und transportieren sie mit Fahrzeugen und Förderbändern in riesige unterirdische Anlagen, wo sie zerlegt, gewartet und repariert werden. Diese Anlagen verbreiten jedoch mehr das Flair eines Krankenhauses denn einer Werkstatt. Die Geräte zur Inspektion erinnern an EKG-Geräte und die Lampen, die an den Tischen angebracht sind, wecken Assoziationen zu Infusionsbehältern. Diese Arbeit gestattet auch einen Einblick in das Innenleben der Roboter. Es zeigt sich, daß lediglich die Hülle menschliche Züge hat und das Innenleben keinerlei Anlehnung an die menschliche Anatomie hat, sondern das Innere der Hülle vollgestopft ist mit Kabeln, Widerständen, Modulen, Kondensatoren und allerlei weiterer Elektronik. Diese verleiht dem Roboter die Gabe zu sehen und zu hören und somit alle Fähigkeiten auszuüben, die auch ein Mensch kann. Im Gegensatz zu seinem Vorbild ist es ihm aber auch möglich, weitaus besser zu hören und durch sein erweitertes optisches Gesichtsfeld auch zu unterscheiden, ob er nun einen Menschen, den er an seiner Körperwärme erkennt, oder einen Roboter vor sich hat. Er ist damit dem Menschen gegenüber klar im Vorteil, kann aber diesen Vorteil zunächst nicht ausnutzen. Das Bild, das ein Roboter wahrnimmt und in dessen Blick der Zuschauer hin und wieder versetzt wird, ist sehr grob gepixelt, so daß es ihm nicht möglich ist, Feinheiten zu erkennen. Dieser Nachteil wird jedoch durch die von Modell zu Modell unterschiedliche verbesserte Ausstattung wie Infrarotoptik oder stark verbessertes Hörvermögen mehr oder weniger ausgeglichen. Über die genauen Funktionen der einzelnen Teile scheinen aber nicht einmal die Techniker genaues Hintergrundwissen zu haben, da die Roboter zum Teil selbst von anderen Maschinen entworfen wurden. Den Zugang zu den verschiedenen Bauteilen ermöglichen unter anderem eine abnehmbare Gesichtsplatte. Das austauschbare Gesicht eines Roboters und somit seine Individualität scheint jedoch in den verschiedenen Welten eher nebensächlich zu sein, denn wenn ein am Vortag „getöteter“ Roboter am nächsten Tag wieder auf der Bühne des Freizeitparks auftritt, scheint das niemandem aufzufallen.