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2. Die Roboter in Westworld

„Ja, es mag sein, daß es Roboter waren. Ich meine, ich glaube schon, daß es Roboter waren. Ich meine, ich weiß, daß es Roboter waren.“
Die Unsicherheit des befragten Gastes deutet es bereits an, daß es in „Westworld“ nur schwer zu erkennen ist, ob es sich beim Gegenüber um einen Menschen oder einen Roboter handelt.
Optisch sind sie kaum von einem Menschen zu unterscheiden. Auch ihre Bewegungen deuten nicht auf das künstliche Innenleben hin. Lediglich ihre Hände dienen als Erkennungszeichen. Diese sind die einzige Schwachstelle, denn den Technikern in Delos sei es bislang nicht gelungen, Hände täuschend echt nachzubilden. Warum gerade die Hände die optische Schwachstelle der Roboter ist, verdeutlicht sich bei näherem Hinsehen. So fehlt es der feinen Struktur, die menschliche Hände aufweisen. An den Stellen, an denen die Glieder zusammengesetzt sind, finden sich statt kleiner Hautvertiefungen vielmehr dicke Wülste, welche die Gelenke bedecken. Die Hand steht hier für eine Art der Verbindung zwischen den Menschen, in dem diese sich die Hand geben und ihr Gegenüber spüren. Im Falle der Roboter ist diese jedoch kalt. Zudem nimmt der Mensch durch Tasten und Fühlen einen Teil der Informationen über seine Umwelt wahr. Bei den künstlichen Bewohnern von Delos scheint dies nicht der Fall zu sein. Der entscheidende Punkt scheint mir aber zu sein, daß die Handlinien und Fingerabdrücke des einzelnen Menschen dessen höchst individuelles Erkennungszeichen ist. Bei den Robotern fehlt dieses und spiegelt somit, betrachtet man insbesondere das oft nur klischeehafte und durch die Programmierung von Außen bestimmte Verhalten, auch dessen fehlende Individualität wider.
Die einzige Aufgabe der Roboter ist es, den Gästen zu Diensten zu sein.