Startseite

3. Onkel Bob oder: Der Terminator gehört zur Familie

„Of all the would-be-fathers who came and went over the years this thing, this machine was the only one who measure it up. In an insane world it was the sanest choice.“ Durch den Satz „Come with me if you want to live.“ Deutet es sich bereits an, daß der T-800 nun die Rolle des Kyle Rees einnehmen und als Beschützer agieren wird. Gerade der familiäre Aspekt scheint in Amerika immer eine besondere Rolle zu spielen und so verwundert es nicht, daß der T-800 nun schrittweise in diese „Familie Connor“ integriert werden wird. Betrachtet man die Verwundbarkeit des einzelnen Menschen, offenbart sich darin ebenso die Verwundbarkeit der menschliches Rasse. Der Terminator, der als eine Art „ultimate threat“ gilt, besitzt die Möglichkeit, mit dem Tod eines einzelnen Menschen das Schicksal der gesamten Menschheit zu besiegeln. Und in dem Maße der menschlichen Verwundbarkeit scheinen sowohl T-800 wie T-1000 unverwundbar und somit auch unnahbar zu sein. Der T-800 wird diese Grenze jedoch bald auflösen und sich seinen Schutzbefohlenen nähern und, im wahrsten Sinne des Wortes, öffnen. Das Innenleben des T-800 ist dem Zuschauer aus dem ersten Film zwar bereits weitgehend bekannt, doch geht „T 2“ hier einen Schritt weiter. So gestattet er Sarah und John, seine Schädelplatte zu öffnen und die CPU auszubauen, um einen Reset-Schalter zu betätigen, der es ihm ermöglicht, schneller menschliches Verhalten zu verarbeiten und selbst anzunehmen. Er liefert sich den beiden durch die damit einhergehende kurzzeitige Funktionslosigkeit völlig aus. Er offenbart sich den beiden somit in seinem schwächsten Moment, was das Vetrauen Johns in ihm weiter stärkt, auch wenn Sarah diese Situation zunächst ausnutzen möchte, um sich durch Zerstörung der CPU von diesem Terminator und somit von ihrem Alptraum zu befreien. Doch auch sie gewinnt bald Vertauen zu dem neuen Mitglied ihrer Familie. Aufgrund der Änderung in seiner Programmierung versucht nun der Terminator, menschliches Verhalten zu analysieren und in seine eigene Handlung zu integrieren. So versucht er, zu lächeln (was zunächst gründlich mißlingen wird, denn der Versuch endet in einem etwas hilflos wirkenden Zähnefletschen. Dies unterstreicht, zumal in der für ihn typischen Untersicht gezeigt, jedoch die Ironisierung des Charakters und läßt, durch dessen Unfähigkeit, selbst einfachste menschliche Regungen trotz seiner weit entwickelten Technik auszuführen, weiter Sympathie für ihn entsteht), er versucht sich in „coolen“ Sprüchen wie dem ALF-Slogen „No problemo“ und, was das Bedeutendste sein dürfte, er versucht, nachdem er zunächst nur dem Befehl Johns gehorchend, niemanden töten durfte, den Wert menschlichen Lebens zu ergründen. Durch die fortschreitende Vermenschlichung des Terminators stellt John diesen dem befreundeten Enrice wie selbstverständlich als „Uncle Bob“ vor. Konsequent weiter geht dabei Sarah Connor, die im T-800 nicht nur einen Onkel oder Gefährten für Joh n sieht, sondern in als Vater und somit als Ersatz für Kyle betrachtet. Offenbar war es bislang keinem Mann gelungen, die Rolle des Vaters so zufriedenstellend auszufüllen, wie es der T-800 kann. Offenbar bedarf es in dieser Welt, einer Maschine, um Vaterpflichten gerecht zu werden.